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Geschichte

Früher:
Der Gemeindebann von Uerkheim, der unteren Hauptsiedlung des Uerkentals, umfasst ausser diesem selbst zwei gegen Westen und Nordwesten ansteigende Seitentälchen, nämlich Hinterwil und den Waldgraben; ausserdem das höher gelegene Neudorf an der Grenze zu Bottenwil und Zofingen. Unsere Gemeinde ist ausserordentlich weit verzweigt, was dadurch belegt wird, dass das Strassennetz der Gemeinde eine Länge von gegen 20 Kilometern aufweist. Die Uerke, das kleine Flüsschen, welches das Tal durchzieht und im Dagmerseller Wald im Kanton Luzern entspringt, hat bis in die Gemeinde Suhr eine Länge von 21 Kilometern.

Uerkheim wird - als «Urtihun» - zuerst in dem 892 angelegten Rodel der Zürcher Fraumünsterabtei genannt. Der Dorfteil Hinterwil wird als «Wilon» erstmals 1259/60 erwähnt. Im Jahre 1159 wurde die Kirche von Uerkheim in einer Schutzurkunde des Papstes Hadrian IV. unter dem Besitz des Klosters Muri aufgeführt. Dass das kleine Gotteshaus, um das sich die Geschichte vor allem dreht, dem heiligen Silvester geweiht war, verdankt es wohl ebenfalls dem Kloster Muri.
1306, zur Zeit der Niederschrift des Habsburger Urbars, stand in Uerkheim das Hochgericht dem Hause Österreich zu. Die niedergerichtsherrlichen Rechte zu Uerkheim gingen 1458 an die Stadt Solothurn über. So hatten die Uerkheimer bis über das Mittelalter hinaus zwei Herren zu dienen, weil die hohen Gerichte schon 1415 von den Habsburgern an Bern gekommen waren. Uerkheim gehörte nun zum Berner Aargau. Im Jahr 1528 wurde die Reformation eingeführt.  Kaiser Napoléon entmachtete die gnädigen Herren von Bern; seit 1803 gehört Uerkheim zum damals neu gegründeten Kanton Aargau.

Die kleine, auf einem Standsteinfelsen ruhende Kirche zeigt am Seitenportal die Jahreszahl der Renovation von 1520. Die prächtigen Glasgemälde in den Kirchenfenstern stellen dar: Die Madonna auf der Mondsichel, St. Leondegar, Patron von Schönenwerd, St. Vinzenz, Standesscheibe von Bern und St. Mauritius, Patron des Stiftes Zofingen.
Einen weiteren Schmuck im Chor bildet der Grabstein der Berner Patrizierin Frau von Erlach mit den Worten:"Hier ligt Begraben die wohledelgeborene Fräuwli Frau Esther von Erlach, starb an Ihrem Namenstag den 4 Herbstmonat 1738 Ihres Alters 81 Jahr 3 Monath."

Der Dorfteil Neudorf trägt seinen Namen mit gutem Grund, ist es doch das jüngste Dorf im Bezirk Zofingen. Es dürfte erst etwa um 1560 entstanden sein, nachdem fünf Tauner die obrigkeitliche Bewilligung erhalten hatten, sich auf dem «hohen Bärg» anzusiedeln. Der Lenzburger Landvogt wies 1574 in einem Gutachten darauf hin, dass das dortige Land «gar ein ruch, sandbeissig glend» sei, worauf den armen Leuten auf dem Neudorf ein Teil der Zinsen erlassen wurde.
 


Blick Richtung Waldgraben
ca. Jahr 1947 / 48





Blick vom Oberdorf mit der Weberei Hüssy gegen die Mühle und den Uerkner Berg ca. 1930.